Instagram pausieren bei neuer Positionierung – oder lieber weitermachen?

Du spielst mit dem Gedanken, dein Business neu zu positionieren, aber weißt nicht so recht, was du mit deinem Instagram-Account in der Zwischenzeit machen sollst? Auf Pause drücken oder Augen zu und einfach weitermachen?

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du in wenigen Schritten herausfindest, ob du Instagram während deiner Neu-Positionierung weiter bespielen oder lieber kurz pausieren solltest.

Dazu bekommst du eine praktische Entscheidungsmatrix und konkrete Handlungsempfehlungen. Und einen ehrlichen Einblick, wie ICH das selbst gelöst habe, als ich mein Profil 2023 neu ausgerichtet habe.

Veränderung und Neu-Positionierungen gehören zu deinem Business

Dein Business ist nicht in Stein gemeißelt. Es ist normal, dass du dich veränderst, dazulernst und Dinge hinterfragst. Früher oder später steht wahrscheinlich jede Selbstständige wie du an diesem Punkt. Und dann stellst du dir die Frage: Was mach ich jetzt mit meinem Insta-Account?

Neulich kam in meiner Instagram-Story wieder eine spannende Frage aus der Community: „Soll ich Instagram erstmal pausieren, wenn ich mich neu positioniere – oder lieber weitermachen?“

Meine Nicht-Lieblingsantwort: Es kommt drauf an. 🙂

Worauf genau, das erklär ich dir gern hier in diesem Blogartikel.

Zwei Kern-Fragen, die deine Vorgehensweise auf Instagram beeinflussen

Damit du dir nicht den Kopf zerbrechen musst, hab ich für dich zwei Fragen, die dir die Richtung zeigen:

Frage 1:
Bleibt deine Zielgruppe gleich – oder ändert sie sich komplett?

• Zielgruppe bleibt gleich bzw. ähnlich:
  Beispiel: Du bietest bisher Babymassage an und wechselst zu Babyzeichensprache. Zielgruppe sind weiterhin Mamas mit Babys und Kleinkindern → also easy, Instagram weiter bespielen und posten.
  
• Zielgruppe ist komplett neu:
  Beispiel: Bisher Babymassage – und jetzt Yoga für Männer in der Midlife-Crisis. Andere Welt, andere Zielgruppe → hier macht eine Pause oder sogar ein Neustart auf Instagram Sinn.

Frage 2:
Bleiben deine (alten) Angebote bestehen – oder stampfst du alles ein?

• Alte Angebote bleiben:
  Dein E-Book, Kurs oder Coaching läuft noch. Dann spricht nichts dagegen, Instagram weiter zu bespielen, um weiterhin Einnahmen zu lukrieren.
  
• Bisherige Angebote enden:
  Du willst mit dem „alten Zeug“ nichts mehr zu tun haben. Dann lieber sauber Schluss machen und Pause einlegen.

👉 Mit diesen zwei zentralen Fragen triffst du wahrscheinlich in 80 % der Fälle bereits die richtige Entscheidung.

Klar, es gibt noch andere Faktoren (z. B. ob deine neue Zielgruppe überhaupt auf Instagram rumhängt oder du in deiner Neuorientierungsphase überhaupt zeitliche Ressourcen für Instagram hast). Aber meistens reicht’s, wenn du bei diesen zwei Fragen ehrlich zu dir bist.

Entscheidungsmatrix: Instagram pausieren vs. weiterbespielen (inkl. konkreter Handlungsempfehlungen)

Hier ist die Entscheidung in einer Matrix-Grafik dargestellt. Zwei Achsen – und du weißt sofort, wo du stehst:

X-Achse: repräsentiert deine Zielgruppe (von „bleibt gleich“ → bis „ändert sich komplett neu“)
Y-Achse: auf dieser Achse stehen deine bisherigen Alt-Angebote (Die Achse geht von „Angebote bleiben bestehen“ → bis „Angebote enden“)

Die Matrix zeigt dir auf einen Blick, welche Vorgehensweise für dich am sinnvollsten ist – je nachdem, ob sich deine Zielgruppe verändert und ob deine bisherigen Angebote bleiben oder enden.

Mithilfe der Entscheidungsmatrix kannst du sofort einschätzen, wo du stehst und welche nächsten Schritte in Bezug auf Instagram jetzt zu dir und deiner aktuellen Situation passen.

Hier findest du zu jedem Quadranten konkrete Handlungsempfehlungen, mit denen du direkt in die Umsetzung kommst:

Quadrant Nr. 1: Wenn sich innen etwas verändert – aber außen alles weiterläuft

Du hast dich inhaltlich weiterentwickelt, aber deine Zielgruppe bleibt dieselbe – und deine bisherigen Angebote laufen gut?

Dann gibt’s keinen Grund, auf die Bremse zu treten. Jetzt geht’s darum, deine neue Schärfe sichtbar zu machen, ohne alles über Bord zu werfen:

• Bleib sichtbar und poste weiter regelmäßig – deine Community kennt dich bereits und vertraut dir.
• Erzähle, warum du dich spitzer/breiter positionierst → deine Follower wollen mit auf die Reise.
• Schärfe dein Messaging → passe deinen Steckbrief (Bio) und ggf. dein Profilbild und Namen an, damit deine Positionierung klarer wird.
• Analysiere, welche Content-Formate in der Vergangenheit gut funktioniert haben und teste neue Inhalte, die deine Schärfung zeigen.

Quadrant Nr. 2: Altes passt nicht mehr ganz – Neues ist noch nicht da

Deine Zielgruppe bleibt, aber deine alten Angebote haben ausgedient?

Dann ist jetzt die perfekte Zeit für einen sauberen Übergang. Schließ das alte Kapitel ab, bevor du das neue öffnest – und nimm deine Community dabei mit:

• Schließ alte Angebote bewusst ab, bevor du mit neuen startest.
• Mach ggf. einen Abverkauf deiner alten Angebote mit Deadline und nutz den FOMO-Effekt („Nur noch bis [Datum] erhältlich“) → so lukrierst du noch ein letztes Mal Einnahmen.
• Kommuniziere transparent: „Dieses Kapitel schließe ich ab – bald kommt etwas Neues“ → wecke die Neugier deiner Follower und mach sie auf das neue Angebot „heiß“.
• Teile „geheime“ Einblicke hinter die Kulissen, wie du dein neues Angebot entwickelst → deine Follower finden den Prozess interessant. Wenn du während dieser Übergangsphase Nerven sparen willst, lies unbedingt diesen Artikel übers automatisierte Vorplanen. Darin zeige ich dir, wie du deinen Content vorbereitest, damit deine Beiträge automatisiert online gehen, auch wenn’s im Hintergrund gerade rundgeht.
• Belohne treue Kund:innen gern mit einem kleinen Bonus beim ersten neuen Angebot → das stärkt das Vertrauen und eure Bindung.

Quadrant Nr. 3: Zielgruppe im Wandel – aber das Angebot trägt noch

Deine Zielgruppe verändert sich, aber deine bisherigen Angebote sind (noch) aktuell.

Das bedeutet: Du darfst beides gleichzeitig jonglieren. Wichtig ist, klar zu kommunizieren, wohin die Reise geht, und deine beiden Welten kurzzeitig nebeneinander bestehen zu lassen:

• Bediene deine bisherigen Kund:innen weiterhin professionell, auch wenn sie nicht mehr zu deiner (Haupt-)Zielgruppe zählen – vermeide negative Mundpropaganda.
• Starte nach und nach mit Inhalten für die neue Zielgruppe, ohne die „alten“ Follower zu vernachlässigen.
• Erkläre transparent, dass du aktuell zwei Schwerpunkte hast (kein Versteckspiel). Deine Follower haben meist feine Antennen und spüren, wenn du es nicht ehrlich meinst.
• Überlege, ob du mittelfristig das alte Angebot vom Markt nimmst und etwas neues entwickelst, dass besser auf die Bedürfnisse deiner neuen Zielgruppe passt.

Quadrant Nr. 4: Einmal alles neu – und jetzt?

Alles neu: neue Ausrichtung, neue Zielgruppe, neue Angebote.

Wenn das auf dich zutrifft, dann ist eine klare Pause oder ein kompletter Neustart meist der sinnvollste Weg. So kannst du mit frischer Energie und klarer Kommunikation in dein nächstes Kapitel starten:

• Veröffentliche auf deinem Account einen „Ich mach hier mal Pause“-Beitrag, passe deinen Steckbrief an und richte eine Abwesenheitsnotiz für Privatnachrichten ein.
• Nachdem du einen neuen Instagram-Account eröffnet hast, kündige ihn offen auf deinem alten Profil an („Hey – wenn dich [Thema] interessiert, hüpf gern mal rüber“). Tipps und Content-Ideen für deine Rückkehr findest du hier in diesem Artikel.
• Nimm gern die Follower vom alten Account mit, die zur neuen Zielgruppe passen.
• Bitte lass deinen alten Instagram-Account nicht vergammeln. Mach einen klaren Abschluss-Beitrag: „Ich verabschiede mich hier – danke für die Reise!“ und schließe ihn nach eine Übergangsfrist.

So hab’s ich gemacht: Mein eigenes Beispiel

Als ich im Jänner 2023 mit meiner Selbstständigkeit gestartet bin, hieß ich auf Instagram noch „SocialMedia_mit_Martina“. Auf meinem Profilbild zeigte ich mich im Blazer – brav und seriös.

Aber: Schon nach ein paar Monaten hab ich gemerkt, dass es nicht mehr passt. Ich wollte klarer in Richtung Instagram-Beratungen und lockerer auftreten. Also Blazer weg, Name geändert, Fokus geschärft.

Meine Zielgruppe? Blieb gleich.
Meine Angebote? Ebenfalls.

➡️ Damit war klar: Ich bleib weiterhin auf Instagram aktiv – nur eben anders. Für mich war’s ein klassisches Q1 – Weitermachen.

Mach den Selbst-Test: Beantworte diese 3 Fragen und du weißt sofort, ob du Instagram pausieren oder weiterbespielen sollst

Falls du noch unsicher bist, mach den schnellen Selbst-Check 👇

Frage 1: Hast du aktuell die Kapazitäten (Zeit, Nerven, Fokus), auf Instagram sichtbar zu bleiben?

• Ja
• Nein

Wichtig:
Wenn du Frage 1 mit „Nein“ beantwortet hast → PAUSE!
Du darfst dich jetzt zuerst um dich und deine Neu-Ausrichtung kümmern. Instagram rennt dir nicht davon. Gönn dir die Pause – dein Comeback wird umso stärker.

Nur wenn du Frage 1 bejahen kannst (also genügend Kapazitäten hast), dann mach weiter mit Frage 2 und Frage 3:

Frage 2: Wie stark verändert sich deine Zielgruppe?

• Stabil (es bleiben überwiegend dieselben Menschen)
• im Wandel (du sprichst künftig andere Menschen an)

Frage 3: Wie stark verändert sich dein Angebot?

• Stabil (deine Angebote bleiben bestehen)
• im Wandel (bisherige Angebote laufen aus oder neue kommen dazu)

Alle Fragen beantwortet? Schau dir hier deine persönliche Auswertung an 👇

Deine Auswertung:

Kapazität?	Zielgruppe?	Angebot?
Ja	Stabil	Stabil	–> Weitermachen
Ja	Stabil	im Wandel	–> Übergang
Ja	im Wandel	Stabil	–> Übergang
Ja	im Wandel	im Wandel	–> Pause / Neustart
Nein			–> Pause / Neustart

Was dein Ergebnis bedeutet:

• WEITERMACHEN
  👉 Du bist voll im Flow – bleib dran, vertrau deinem Gefühl und genieß die Sichtbarkeit, die du dir aufgebaut hast.
  
  Dein Fundament steht, du kannst Instagram einfach weiterspielen und dabei ggf. kleine Anpassungen ausprobieren.

• ÜBERGANG
  👉 Instagram weitermachen – aber ehrlich kommunizieren, dass du gerade am Umbauen bist.
  
  Deine Community liebt Echtheit: Nimm sie mit hinter die Kulissen, lass sie sehen, wie Neues entsteht. Sie werden dich für deinen Weg feiern.
  

• PAUSE / NEUSTART
  👉 Atme tief durch, gönn dir eine Pause und starte bewusst neu – ohne Druck, aber mit Plan.
  
  Rückzug ist kein Rückschritt, sondern Anlauf. Wenn du wieder da bist, bist du klarer als je zuvor.
  

Fazit: Instagram pausieren oder weitermachen – dein Weg

Ob du Instagram bei einer neuen Positionierung pausierst oder weitermachst, hängt vor allem von deiner Zielgruppe und deinen Angeboten ab.

Wichtig ist, dass du deine Community nicht im Regen stehen lässt. Sag klar, was Sache ist, und nimm die Leute mit, die schon da sind.

Denn Positionierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Prozess. Du entwickelst dich weiter – und dein Instagram darf das auch.

Du stehst gerade mitten in deiner Neu-Positionierung und wünschst dir Unterstützung, wie du das auf Instagram sichtbar machst? In meiner 1:1-Beratung schauen wir uns dein Profil, deine Zielgruppe und deine Content-Strategie genau an und entwickeln gemeinsam einen Plan, der zu dir (und deinem neuen Angebot) passt.